Das Volk der Mursi fällt auf durch die Schmuckplatten, die Ohren, aber auch Lippen verzieren und diese aus westlicher Sicht verstümmelt zurücklassen. Am Arm der einen jungen Frau sieht man zusätzliche Narben, die ebenfalls aus Gründen der Schönheit geritzt werden.
Die Mursi sind eines der urtümlichsten Völker Afrikas. Das hier präsentierte Dorf liegt aber nur rund eine Autostunde von der nächsten Kleinstadt entfernt, weshalb die Menschen regelmässigen Kontakt zur modernen Welt haben. Schaut man genau hin, findet man viele Hinweise darauf wie hier das Smartphone, es gibt sogar Handyempfang in dieser Gegend.
Seit 2020 herrscht im Norden Äthiopiens Krieg. Nicht nur in dieser Region drohen oder existieren Hungersnöte. Von alledem kommt man im Süden des Landes kaum etwas mit, das Land ist gross. Doch ein genauerer Blick zeigt ein anderes Bild. Das Kind in der Foto ist vermutlich mangelernährt, im Hintergrund erkennt man eine Touristengruppe, die das Dorf besucht. Armut bis hin zu Hunger und Stammeskonflikten sind bei genauerem Hinsehen aber auch im Süden Äthiopiens weit verbreitet.
Im Innern einer Hütte des Hamer-Stamms wird Kaffee ausgeschenkt. Im Hintergrund sieht man die Füsse einer jungen Frau, die vor Kurzem vermählt wurde. Sie darf die Hütte während 3 Monaten nur für die Toilette verlassen. Nach Ablauf dieser 3 Monate verlässt sie das Dorf und zieht zu ihrem Ehemann.
Um Äthiopien zu entwickeln wurde der Omofluss gestaut und wurden Kraftwerke gebaut. Als Folge davon überschwemmt der Fluss die Ufer nicht mehr. Als Alternative wurden im Gebiet der Dasenech Pumpen installiert und wurden modernere Formen der Landwirtschaft eingeführt. Einerseits gingen so Traditionen verloren, andererseits kann nun sowohl Strom werden als auch deutlich mehr geerntet werden.